Unser Leben hat sich stark verändert!
Seit der Pandemie hat sich für jeden von uns in den meisten Lebensbereichen etwas geändert. Nichts ist mehr wie vorher.
Vom Büro ins Homeoffice, statt geselliges Treffen ab in die freiwillige Isolation, der Sportkurs ist abgesagt, das Reisen nur unter strengen Auflagen erlaubt. Selbst der Gang ins nächstgelegene Café ist nur mit dem Einhalten der Corona-Regelungen möglich. All dies sind selbstverständlich notwendige und gute Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus. Aber viele Dinge, die nicht nur dem Schriftsteller Freude bereiten, büßen an Spontaneität und Freude ein. Dabei braucht Kreativität doch neue Eindrücke wie das Reisen, das Spontane ist der Inspiration förderlich. Ist das Kreative Schreiben unter den Bedingungen der Pandemie denn noch möglich?
Tägliche Routine fördert Kreativität
Die Antwort mag überraschen: Ja, es ist möglich! Meine Erfahrung zeigt mir, dass durch eine tägliche kreative Routine die Ideen trotzdem weiterhin sprudeln können. Isolation und Einsamkeit ist ein guter Nährboden für das Schreiben. Ein Roman muss reifen und wer als Autor in diesen schwierigen Zeiten ein Zimmer für sich allein und einen Laptop hat, darf sich glücklich schätzen. Es ist wichtig, auch mit dem Schreiben zu beginnen, wenn noch keine Ideen vorhanden ist. Die Ideen kommen während des Schreibprozesses, dabei hilft in erster Linie das Schreiben mit Stift auf Papier. Denn die Bewegungen der Hand beim Schreiben lösen kreative Impulse in uns aus.
Ohne Muße durch den Tag
Ich empfehle, um Ideen für das eigene Schreiben zu bekommen, nicht den Müßiggang, sondern das Handeln, das Tätigsein, in Form von einfach drauflos schreiben. Wer nicht gleich ins Schreiben kommt, nimmt sich bunte Stifte und malt und zeichnet, ohne einen hohen Anspruch an sein Werk zu stellen. Es geht darum, in den Schreib-Flow zu kommen und da helfen diese einfachen Übungen.
Rituale helfen bei Ideenmangel
Mein morgendliches Ritual heißt ‚Morgenseiten schreiben‘: Das bedeutet, das Schreiben von drei DINA 4 Seiten in ein Ringbuch hinein, mit allem, wirklich allem, was mir so durch den Kopf geht. Die Morgenseiten sind von Julia Cameron erfunden worden und diese Technik erläutert sie ausführlich in ihrem Buch ‚Der Weg des Künstlers‘. (Schaue dir dazu meinen Blog zu den Buchtipps für Autoren an)
Die Morgenseiten befreien den Kopf von negativen Gedanken und machen ihn frei für die schriftstellerische Arbeit, für unser Tagewerk. Oft bekomme ich schon einige Ideen während dieses Rituals. Die Ideen kommen von selbst zu uns, sie entziehen sich unserer gedanklichen Kontrolle, aber mit dem Schreiben der Morgenseiten ist es möglich, sie anzulocken.
Frische Luft und Bewegung
Was viele Menschen in der Pandemie für sich entdeckt haben, das Wandern und lange Spazierengehen in der Natur, hilft auch dem Schriftsteller. Die Bewegung und die frische Luft fördern den Gedankenfluss und die Ideen kommen wie von selbst. Nicht vergessen, immer ein kleines Notizbuch und Stift bei sich zu tragen oder sein Smartphone, mit dem wir neue Gedanken und Sätze aufnehmen können. Denn Ideen, die zu uns finden, und nicht festgehalten werden, verschwinden auch ganz schnell wieder.
Täglich schreiben
Das Wichtigste beim kreativen Schreiben ist es, dass wir dranbleiben und wirklich jeden Tag schreiben. Am besten wir planen eine feste Zeit dafür ein. Schreiben lernt man nur durch Schreiben, durch das Tun. Wenn wir diese tägliche Schreib-Routine durchhalten, belohnt uns das Schreiben mit Kreativität, ohne dass die Kreativität dabei zur Routine wird.
Birgit Nipkau